Beschäftigungsdauer ist seit vielen Jahren konstant

Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung belegt, dass die durchschnittliche Beschäftigungsdauer seit Jahren konstant ist. Demnach ist in Deutschland ein Arbeitnehmer im Schnitt etwa 10,8 Jahre bei der gleichen Firma angestellt.

Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass Personal mit langjährigen Erfahrungen bei ein und demselben Arbeitgeber einen wichtigen Erfolgsfaktor darstellt und viele Firmen darum ein hohes Interesse haben, diese Leute zu halten.

Allerdings sind die subjektiven Erfahrungen des einzelnen oft ganz andere. Das mag daran liegen, dass der ermittelte Durchschnitt von 10,8 Jahren, ausgesprochen stark von Arbeitnehmern beeinflusst wird, die sehr lange beim gleichen Arbeitgeber arbeiten, während Neu- und Wiedereinsteiger wesentlich häufiger und schneller den Job wechseln als früher. Um hierüber jedoch verlässlich Auskunft geben zu können, ist die durchschnittliche Beschäftigungsdauer nicht der geeignete Indikator.

Außerdem ist bekannt, dass die Arbeitsverträge mit zeitlicher Befristung stark angestiegen sind und die Quote derzeit bei 14.5% liegt. Der Studie zufolge erfolgt zwar eine Befristung des Arbeitsvertrages häufig, wenn eine verlängerte Probezeit angestrebt wird, an deren Ende häufig ein unbefristeter Vertrag wartet. Ferner kann eine Befristung auch ausgesprochen werden, wenn sie zu Ausbildungszwecken dient. So sind in der genannten Quote etwa auch die Ausbildungsplätze im dualen System, also je hälftig im Betrieb und in der Schule, mit enthalten. Aber: aus den subjektiven Erfahrungen heraus werden solche Arbeitsverhältnisse aus unsicher empfunden.

Hinzu kommen die die zahlreichen Maßnahmen zur Deregulierung des Arbeitsmarktes, wie etwa die Hartz-IV-Reformen, die trotz positiver Entwicklungen wie der stabil bleibenden durchschnittlichen Beschäftigungsdauer zunehmend ein Gefühl von Verunsicherung aufkommen lassen.

Dienstag, 5. Oktober, 2010