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Deutsche Spitzenmanager liegen auch in puncto Gehälter europaweit mit an der Spitze und belegen nach den unangefochten führenden Briten inzwischen Platz 2. Im Schnitt kassieren Top Manager deutscher Unternehmen knapp über 4 Millionen Euro ohne Boni. Anders als ihre britischen Kollegen erhalten deutsche Spitzenmanager ihre Gehälter in der Regel in bar, während Unternehmen im Vereinigten Königreich ihre Spitzenmanager zu einem nicht unerheblichen Teil in Aktien bezahlen.

Selbstverständlich kommen nicht alle deutschen Manager in den Genuss derart hoher Gehälter. Die Firma, der sie mit ihren Top Gehältern zu ebensolchen Top Bilanzen verhelfen sollen, muss ihrerseits zu den ganz Großen mit Einnahmen in Milliardenhöhe zählen. Sämtliche der in der Oberliga spielenden Spitzenverdiener unter den Managern stellen ihre betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten in den Dienst börsennotierter Global Player. Neben einigen wenigen NDAX-Unternehmen sind es in Deutschland nach wie vor die klassischen DAX-Firmen, die ihren Managern Spitzengehälter zahlen können. Beim Gehalt die Nase vorn haben dabei die Spitzenkräfte in den Management-Etagen großer international gefragter Autobauer wie Porsche und VW. Deutschlands am höchsten bezahlter Spitzenmanager mit rund 16,6 Millionen Euro ohne Boni ist VW-Chefmanager Martin Winterkorn. Zum Vergleich: Bei den Briten sind es eher Führungskräfte von Banken, die die höchsten Gehälter erzielen. So kam Bob Diamond, mittlerweile zurückgetretener Chefmanager von Barclays, zuletzt auf monatlich 17,5 Millionen Euro. Auch Spitzenkräfte in den Chefetagen von internationalen Werbeagenturen und Kommunikationsunternehmen kommen auf in etwa vergleichbare Summen oder sogar mehr.

Während britische und deutsche Manager die Spitzenposition beim Geldverdienen einnehmen, müssen sich Führungkräfte aus Ländern wie Portugal und überraschenderweise aus Dänemark, Schweden und Norwegen mit deutlich weniger begnügen, nämlich rund 250 Prozent. Selbst in Frankreich, das einige Spitzenmanager in den Reihen der Top Verdiener hat, liegt das durchschnittliche Managereinkommen um gut ein Viertel niedriger als in Deutschland. Auf Platz 3 und 4 hinter Großbritannien und Deutschland liegen bei den Managergehältern die Schweiz und Spanien.

Die hohen Spitzengehälter im europaweiten Vergleich vor allem für deutsche Top Manager aus der Automobilbranche sind nachvollziehbar. Die Branche bewegt sich derzeit durch ökonomisch schwierige Zeiten und Talent und Fingerspitzengefühl können die Autobauer vor Milliardenverlusten und somit Stellenabbau bewahren. Dennoch mahnen und warnen Kritiker wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) davor, die Schere zwischen den Managergehältern und den Durchschnittseinkommen nicht noch weiter zu öffnen. Die Aufsichtsräte seien jetzt gefragt, mäßigend auf die Entwicklung der Gehälter für deutsche Top Manager einzuwirken.