Arbeitszeit reduzieren? Für mich als Führungskraft unmöglich?!

Für viele Personen, die in Führungspositionen sind, ist es oftmals schwierig beruflichen Erfolg mit weniger Arbeit in Einklang zu bringen. Allerdings ist es kein Widerspruch, wenn man im Job etwas kürzer tritt und dennoch erfolgreich ist. Das Bild von Führungskräften, die von früh bis spät im Unternehmen sind und somit kaum über freie Zeit verfügen ist weit verbreitet.

Neben der Arbeitsbelastung kommen auch noch Telefonkonferenzen, Meetings mit Kunden und ständige Präsenz dazu. Das dies keinesfalls ein Vorurteil ist, sondern der Realität entspricht, bestätigen Experten auf dem Gebiet der Personalberatung. Sie halten dies für eine Vorstellung, die in den Köpfen der Arbeiter fest verankert ist, denn immerhin würde ein Chef, der bereits zur Mittagszeit Feierabend machen würde, durchaus auch ein Anerkennungsproblem bekommen. Es ist nachvollziehbar, dass für viele Personen Führungskräfte auch ganztägig zu arbeiten hätten, denn immerhin müssen sie auch eine Vielzahl wohlüberlegte Entscheidungen treffen.

Allerdings stellen sich immer mehr Personen in solch hohen Positionen ebenso die Frage, wie sie ein Hobby, Kinder oder andere Gründe mit der beruflichen Aufgabe in Einklang bringen können und wie es möglich ist, etwas kürzer zu treten, ohne dass das Berufliche zu kurz kommt. Immerhin ein Viertel aller Frauen und fast die Hälfte aller Männer in Führungspositionen arbeiten durchschnittlich mindestens 48 Stunden pro Woche. Jeder fünfte Chef kommt sogar auf mehr als 60 Stunden pro Woche. Wenn man zu diesen Personen gehört, dann ist es nur schwer vorstellbar, wie man denn nun kürzer treten soll. Experten sind sich aber einig, dass bei solchen hohen Belastungen unbedingt Teilzeitmodelle eingeführt werden müssen, damit auch die Verantwortlichen in hohen Positionen auch noch ein Leben neben der Arbeit führen können. Dabei kommt es allerdings zu einem Großteil auf die Führungskräfte selbst an, denn sie müssten sich für Teilzeit entscheiden. Um hochqualifizierte Frauen als Unternehmen halten zu können, müssten neben Teilzeit-Modellen auch gewisse familienfreundliche Faktoren geschaffen werden, damit man diese nicht verliere.

Wer sich als Führungsposition für eine Verringerung der eigenen Arbeitszeit entscheidet, muss dies natürlich mit dem Unternehmen abstimmen. Als Option sehen Experten einen Weg über eine Aufteilung der wichtigen Unternehmenspositionen, zum Beispiel mit einer Doppelspitze oder einem Führungsduo. Dabei ist allerdings wichtig, dass die Aufteilung auch fruchtet und die beiden Positionen gut miteinander harmonieren, damit kein qualitativer Verlust durch eine Aufgabenteilung entsteht.

Dienstag, 25. Januar, 2011