Kündigungen fallen schwer – Tipps zur fairen Trennung

Wenn ein Vorgesetzter die Entscheidung gegen einen Mitarbeiter treffen muss,  ist das eine schwierige Aufgabe für den Chef. Vor allem dann, wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer keine Nachteile bereiten will, ist eine Kündigung ein schwieriges Vorhaben.

Ein Aufhebungsvertrag ist eine Möglichkeit der Trennung von Betrieb und Angestellten. Vorteil: Beide Seiten sind umgehend nach der Unterschrift „frei“ voneinander. Nachteil: Ein Aufhebungsvertrag wird juristisch wie eine eigenständige Kündigung gewertet und der eventuell arbeitslose Ex-Arbeitnehmer wird für Leistungsbezüge bei der Arbeitsagentur für drei Monate gesperrt – eine unschöne Sanktion.

Bei kleineren Betrieben liegt es an den Möglichkeiten der Vorgesetzten, einem zu kündigenden Mitarbeiter während dieser Zeit mental zur Seite zu stehen oder ihm sogar bei einer Bewerbung für einen neuen Arbeitsplatz zu helfen. Bisher ist diese Vorgehensweise sehr selten zu finden aber es ist wünschenswert, dass mehr Schritte der Hilfestellung in den kommenden Jahren auf der Arbeitgeberseite zu finden sind.

Bei großen Betrieben bietet sich das System des Outplacements ein. Ein Berater oder eine ganze Firma kann unterstützend den Prozess der Trennung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber begleiten. Das Unternehmen kann die Kündigung mit einem „besseren Gewissen“ tragen, da der Gekündigte unterstützt wird. Psychologische Gespräche über Wut, Trauer und Neuorientierung helfen genauso wie eine gemeinsame Erstellung von aktuellen Bewerbungsunterlagen, einem Vorstellungstraining und einer intensiven Betreuung.
Für den Arbeitgeber ist dies eine möglichst soziale Möglichkeit, einem Mitarbeiter die Kündigung zu offenbaren. Zudem wird der gekündigte Angestellte in manchen Skills manchmal geschult, um seinem neuen Arbeitsplatz besser gerecht werden zu können. Dies ist letztendlich Werbung für das eigene Unternehmen, da der neue Arbeitgeber des Gekündigten schnell merkt, wie der Ausbildungsstand des neu eingestellten Menschen ist.
Outplacement ist, man kann es nicht verschweigen, mit recht hohen Kosten verbunden. Als verantwortungsvoller Chef sollte man diese jedoch nicht scheuen, sofern sie das Unternehmen nicht in die roten Zahlen treiben.
Ehe sich eine Firma für das Outplacement entscheidet, kann sie sich von dem Beratungsunternehmen das Angebot vorstellen lassen und die Kosten kalkulieren, ob diese innovative Möglichkeit das Kündigungs-Management verbessern kann.

Freitag, 2. September, 2011