Junge Führungskräfte – Probleme für mich als Chef, aber auch für die Arbeitnehmer

An junge Fachkräfte werden in der heutigen Zeit hohe Anforderungen gestellt. Sie sollen ehrgeizig, flexibel und vor allem belastbar sein. Immer mehr von ihnen nehmen trotz der relativ geringen Berufserfahrung eine Führungsrolle ein. Dies bedeutet Risiko- und Konfliktpotential, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Unternehmensleitung.

Vor allem mit dem Auftreten der jungen Führungskräfte haben viele langjährige Mitarbeiter ein Problem. Dies fängt bei den lockeren Umgangsformen an und hört bei unterschiedlichen Arbeitsansichten auf. Während Alteingesessene versuchen, bewährte Abläufe und eine distanzierte Höflichkeit zu wahren, streben die neuen Chefs nach Innovationen und Effektivität. Ältere Mitarbeiter sehen in dieser Art vor allem mangelnden Respekt vor der eigenen Arbeit. Viele langjährige Angestellte haben ebenso Angst, nicht mehr mithalten zu können. Die jungen Führungskräfte legen eine andere Denkweise an den Tag, sind gut vernetzt und verknüpfen viele Dinge anders.

Doch durch den demographischen Wandel wird sich auch das Bild der Führungsrolle weiter wandeln. Die älteren Mitarbeiter müssen sich also zunehmend an jüngere Chefs gewöhnen. Dazu gehört auch deren Anspruch, möglichst innovativ und modern zu handeln. Doch an dieser Stelle ist das Auftreten der neuen Führungskräfte gefragt. Denn Erfolg ist nur garantiert, wenn die Wünsche, Vorstellungen und Ängste der langjährigen Angestellten entsprechend respektiert werden.

Junge Chefs sollten zunächst durch sicheres Auftreten die Situation im Unternehmen erkunden und vor allem das Gespräch mit den Mitarbeitern suchen. Denn es gibt vielerlei Gründe, warum eine Aufgabe bisher genau so und nicht anders erledigt wurde. Gegenseitiger Respekt, Offenheit und Verständnis sind an dieser Stelle die Grundpfeiler einer positiven Zusammenarbeit. Anstehende Veränderungen sollten jedoch mit aller Konsequenz verwirklicht werden, um sich den Respekt der Mitarbeiter zu erarbeiten und den Autoritätsanspruch der Führungsrolle zu bewahren.

Freitag, 5. November, 2010