Regeln und Tipps für einen guten Vortrag

In einer Runde mit Freunden und Bekannten zu reden, fällt den meisten Menschen ziemlich leicht. Das Umfeld ist vertraut, einer kennt den anderen, man weiß, wie man sich zu nehmen hat. Allein vor einem Publikum zu stehen und einen Vortrag zu halten, ist eine ganz andere Sache. Einerseits muss man das, was man sagen will, inhaltlich und sachlich gut vorbereitet haben, andererseits gibt es eine gewisse Erwartungshaltung bei den Zuhörern, die normalerweise außer dem Thema nicht wissen, was auf sie zukommt.

Gute Rhetorik kann man lernen wie alles andere auch. Wenn man einige Regeln beachtet und befolgt, kann nicht viel schief gehen. Erste Voraussetzung ist, wie schon erwähnt, ein fundierter Inhalt. Zum Zweiten sollte man den Vortrag wirklich kennen. Das heißt, dass man zum Beispiel die ersten, einleitenden Sätze auswendig lernt, um nicht ständig auf seine Papiere, Folien oder den Präsentationsbildschirm blicken zu müssen. Wer keine große Erfahrung mit Rhetorik hat, kann auf folgende Weise trainieren: Drucken Sie Ihren Vortrag in größeren Buchstaben und mit größeren Zeilenabständen als gewöhnlich aus. Nehmen Sie sich die Zeit, den Vortrag laut zu sprechen – alleine, vor einem imaginären Publikum. Achten Sie auf Ihre Atemtechnik und machen Sie sich entsprechende Zeichen auf dem Ausdruck, wann Sie kleine Atempausen einlegen müssen. Wer „atemlos“ nur vom Blatt abliest, wird bei seinen Zuhörern keinen Erfolg haben bzw. sie nach wenigen Augenblicken langweilen. Das Publikum schaltet ab.

Rhetorik ist mehr als nur Sprechen. Halten Sie immer Blickkontakt zum Auditorium. Lassen Sie Ihren Blick schweifen, versuchen Sie, bei jedem Satz einmal im Raum herumzuschauen, egal ob sie vor fünf Leuten sprechen oder vor fünfhundert.

Ein guter Einstieg in das Thema der Rede hilft ungemein, die Aufmerksamkeit zu fesseln. Eine provokante These, eine Frage, vielleicht auch ein im Zusammenhang des Vortrags allgemein bekanntes Zitat sind gute Aufhänger. Hilfreich können auch kleine Geschenke sein, die man zuvor auf den Stühlen ablegt. Sie sollten natürlich einen Bezug zum Inhalt haben.

Vermeiden Sie lange, verschachtelte Sätze. Das ist was für Romane. Für den Schluss reicht oft ein einfaches „Danke“ an die Zuhörer. Origineller ist es allerdings, wenn Sie wie in der Einleitung eine These, eine Frage oder vielleicht einen Ausblick in die Zukunft präsentieren. Achten Sie insgesamt auf Ihre Sprache, Blickkontakt und Ihre Gestik. Für gute Rhetorik gilt aber auch – wie im zum Beispiel im Sport: Übung macht den Meister.

Donnerstag, 5. April, 2012