Wichtige Tipps für Geschäfte im arabischen Raum

Produkte und Dienstleistungen „Made in Germany“ erfreuen sich im arabischen Raum großer Beliebtheit. Deutsche Unternehmen nehmen dort jährlich etwa 28 Milliarden Euro durch Exporte ein – mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2000. Wer jedoch einen Geschäftstermin im arabischen Ausland hat, sollte einige wichtige Regeln einhalten, um seine potenziellen Partner nicht von vornherein zu verprellen. Auf dem Weg zum Vertragsabschluss warten viele Fettnäpfchen, deshalb lohnen sich Bücher wie der „Business-Knigge Arabische Welt“, den die Kölner Islamwissenschaftlerin Gabi Kratochwil verfasst hat.

Um überhaupt einen Geschäftstermin im arabischen Ausland zu bekommen, sind Beziehungen unverzichtbar. In der arabischen Welt zählt das Vertrauen in den Gegenüber mindestens genauso viel wie offizielle Verträge. Beim ersten Kennenlernen geht es daher oft nicht um geschäftliche Details, sondern um Persönliches, und auch später sollten diese Beziehungen gepflegt werden.

Für jeden Geschäftstermin gilt, dass man bei der Gesprächsführung auf bestimmte Dinge achten sollte. Direkte Kritik etwa sollte in jedem Fall vermieden werden, direkt zum Punkt kommen Araber ebenfalls eher selten. Aus diesem Grund ist auch der Kontakt per E-Mail durchaus problematisch. Besser ist es, zumindest einen kurzen Anruf folgen zu lassen.

Beim Dresscode gilt, wie im Ausland allgemein, dass man sich dezent kleiden sollte, hochwertige Kleidung gilt zudem als echtes Statussymbol. Daher sind Anzug und Krawatte selbst bei hohen Temperaturen Pflicht – zum Glück sind Konferenzräume oder Restaurants im arabischen Raum in aller Regel klimatisiert. Frauen sollten keinesfalls zu viel Haut zeigen, um die religiösen Gefühle ihrer Gastgeber nicht zu verletzen. Wird man als Frau ignoriert, ist das übrigens nicht unbedingt ein Zeichen von mangelndem Respekt. Im Gegenteil, in einem konservativen Umfeld gilt dies sogar als Ehrerbietung.

Eine weitere Besonderheit beim Geschäftstermin im arabischen Ausland ist die Aufteilung zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Während Deutsche es oft gewohnt sind, nur zu bestimmten Zeiten zu arbeiten und danach zu entspannen, gehen Arbeits- und Privatleben bei Arabern oft fließend ineinander über. Daher sollte man nur in Ausnahmefällen darauf verweisen, dass man keine Zeit hat. Zugleich bedeutet dies, dass der eigene Terminkalender auf keinen Fall zu eng verplant werden sollte.

Dienstag, 8. Mai, 2012